Reifenwechsel: So findet man den richtigen Zeitpunkt

Nachdem sich der Frühling bereits kurzzeitig bemerkbar gemacht hatte, der Winter dann aber doch noch einmal mit voller Breitseite zurückschlug, kam es in weiten Teilen des Landes zu Dutzenden Verkehrsunfällen. In einigen Fällen war die Ursache darauf zurückzuführen, dass die beteiligten Fahrzeuge keine Winterreifen mehr drauf hatten. Wann es wirklich noch nicht Zeit für Sommerreifen ist und was es hinsichtlich der Bereifung noch zu beachten gilt, lesen Sie hier.

Nicht am Kalender orientieren, sondern am Wetter

Während in vielen anderen europäischen Ländern gesetzlich festgelegt ist, über welchen Zeitraum Winterreifen verpflichtend sind, sucht man in der deutschen Straßenverkehrsordnung eine derartige zeitliche Angabe vergebens. Tatsächlich ist nur davon die Rede, dass äußere Bedingungen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch sowie Reifglätte ein zwingendes Fahren mit Winterreifen erfordern. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Kalender Oktober oder April anzeigt. Eine solche Regelung ohne jegliche Terminierung führt dazu, dass Autofahrer selbst entscheiden müssen, wann sie den Reifenwechsel vornehmen. Naheliegend ist ebenfalls, dass man – wechselt man aufgrund eines sonnigen Februars bereits zu Sommerreifen – wohl kaum wieder zurückwechselt, wenn es im März noch einmal den ein oder anderen verschneiten Tag geben sollte. Genau diese Bequemlichkeit dürfte auch Ursache für einige der Unfälle am vergangenen Wochenende gewesen sein.



Wann ist der richtige Zeitpunkt für Sommerreifen?

Eine bekannte Faustregel im Hinblick auf die Nutzung von Winterreifen lautet "von O bis O" und meint den Zeitraum zwischen Oktober und dem ersten Wochenende nach Ostern. Angesichts der Tatsache, dass die christlichen Feiertage aber sowohl Ende März wie auch in der Mitte des Aprils liegen können, handelt es sich dabei um eine unscharfe Befristung. Damit neue, hochwertige Sommerreifen zum Beispiel von Gripgate aufgezogen werden können, müssen nach Meinung von Experten folgende Voraussetzungen gegeben sein:

  • die Straßen sind frei von Schnee und Eis
  • seit einer Woche gibt es keinen Nachtfrost mehr
  • die Tagestemperaturen liegen über 5 Grad Celsius
  • Meteorologen sagen keine weiteren Frostperioden voraus

Die Qualität der Reifen nicht außer Acht lassen

Wer aus Gewohnheit auf benutzte Sommerreifen zurückgreift, sollte dabei beachten, dass auch diese irgendwann ihre besten Tage hinter sich gelassen haben. Spätestens nach zehn Jahren sollte man seinem Fahrzeug einen neuen Satz gönnen, wobei natürlich immer auch die Zahl der gefahrenen Kilometer eine Rolle spielt. Die Mindestprofiltiefe für Sommerreifen beträgt 1,6 Millimeter, es sollten zudem keinerlei Risse oder deutliche Verschleißspuren zu sehen sein. Wer seine M+S-Reifen, so die korrekte Bezeichnung für Winterreifen, aus Bequemlichkeit das ganze Jahr über fahren will, handelt zwar nicht gegen das Gesetz, schränkt aber die Fahrqualität ein. So findet einerseits ein höherer Abrieb statt, zum anderen verlängert sich der Bremsweg. Darüber hinaus ist der Grip geringer, sodass die Fahrzeugkontrolle bei hohen Geschwindigkeiten eingeschränkt sein kann.

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