Spätestens, wenn man mit dem Auto geschäftlich quer durch Deutschland fährt und während der Fahrt wichtige Telefonate zu führen hat, stellt man fest, dass die Verbindung nicht überall reibungslos funktioniert. Funklöcher sind in Deutschland leider noch ein häufiges Problem. Umso schöner, dass sich auch hier künftig einiges tun soll.

handySeit dem September 2019 ist das neue und viel beschworene 5G-Netz nun bereits offiziell in Deutschland verfügbar. Bis die neue Generation den bisherigen aktuellen Standard 4G beziehungsweise LTE ablöst, dürfte jedoch noch einiges an Zeit vergehen. Immerhin haben die großen Netzanbieter wie Telekom, Vodafone & Co. noch alle Hände voll damit zu tun, ihre Netze auf den neuesten Stand zu bringen. Wie zu erwarten konzentrieren sich die Netzanbieter aktuell auf den Ausbau in den großen Ballungsräumen.

Nach und nach sollen dann auch ländliche Regionen Zugang erhalten. Bis eine flächendeckende Versorgung gewährleistet ist, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. So plant die Telekom mit einer “Abdeckung” von 80 Prozent bis Ende 2021. Bis 2025 sollen 90 Prozent der Fläche und somit fast 99 Prozent der Verbraucher ans 5G-Netz der Telekom angebunden sein. Ähnliche Pläne hat natürlich auch die Konkurrenz. Inwiefern diese Pläne realistisch sind, bleibt jedoch noch abzuwarten. Aufgrund der riesigen Möglichkeiten, die das neue 5G-Netz gegenüber dem Vorgängernetz hat, ist Eile jedoch geboten. Immerhin soll 5G ganz neue Möglichkeiten eröffnen!

Was der neue Mobilfunkstandard im Alltag und in der Zukunft bringen soll
Allein der Blick auf die nackten Zahlen ist schon fast verheißungsvoll. In der Theorie ist 5G im Vergleich zu 4G bis zu 100-mal schneller. Im Idealfall surfen Kunden im 5G-Netz mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Der Download einer kompletten DVD würde im Bestfall so gerade mal vier Sekunden benötigen. Dies sind aber natürlich nur rein theoretische Zahlen und die endgültige Geschwindigkeit ist letztlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Etwa den eingeloggten Teilnehmern in einer einzelnen Funkzelle, Entfernungen zum Funkmast, dem Wetter und ähnlichen Dingen. Dennoch dürfte 5G einen enormen Sprung darstellen und viele neue Anwendungen möglich machen. Dabei spielt aber nicht mal wirklich die Geschwindigkeit des neuen Netzes die wichtigste Rolle, sondern vielmehr die geringe Latenz, mit der das 5G-Netz Daten übertragen kann.

Schnellere Reaktionszeiten und bessere Anwendungen dank geringer Latenz
Mit der Latenz ist die Verzögerung gemeint, welche beim Übertragen von Daten eine wichtige Rolle spielt. Es geht hier also um die Zeit, die zwischen der Anfrage und der Antwort zwischen zwei Geräten vergeht. Diese Zeit wird meist in Millisekunden angegeben. Je weniger Zeit zwischen der Anfrage und Antwort verstreicht, desto besser. Denn genau an der Latenz scheitern aktuell noch viele Anwendungen.

Ein einfacher Vergleich: Im aktuellen LTE-Netz liegt die Latenz bei guten bis normalen Bedingungen bei etwa 30 bis 70 Millisekunden. Im 5G-Netz sinkt die Latenz dagegen auf unter 10 Millisekunden. Dies mag zunächst nicht nach viel klingen. Immerhin ist hier die Rede von Millisekunden. Dennoch machen genau diese Millisekunden den großen Unterschied aus!

Automatisierungen, Internet der Dinge, Augmented und Virtual Reality & Co.
Für den normalen Endverbraucher sind die Vorteile, die der neue 5G-Standard mit sich bringen dürfte, sicherlich interessant. Noch deutlich interessantere Möglichkeiten bietet das neue Netz jedoch der Industrie und Forschung. Hier sind die Chancen und Möglichkeiten jedenfalls kaum absehbar.

Vor allem im Bereich der Automatisierung könnte 5G ein Riesensprung bedeuten. Hier ist die Rede von der Industrie 4.0. Selbstfahrende und miteinander kommunizierende Autos und LKWs, automatisierte Landwirtschaft und natürlich viele andere automatisierte Prozesse in der Industrie und Fertigung sind hier nur einige Beispiele.

Auch im Bereich der “Augmented Reality” und der virtuellen Realität sind durch den neuen Mobilfunkstandard völlig neue Anwendungen denkbar. Als einfaches und praktisches Beispiel wären beispielsweise interaktive Städte- oder Museumsführungen möglich. Auch den ein oder andere Arztbesuch könnten sich die Menschen eventuell dank besserer Lösungen in der Telemedizin in Zukunft sparen. Gleiches gilt für Besuche in Spielhallen.

Künftig könnten Casinos wie das GG.Bet Casino virtuelle Casinos und Spielhallen anbieten, mit allem, was dazu gehört. Grundsätzlich sind die Möglichkeiten hier fast unbegrenzt.

Auch im Bereich der IoT (Internet of Things) könnten viele Neuerungen anstehen. Smarthomes und miteinander kommunizierende Geräte dürften das Leben vieler Menschen einfacher machen. Auch “Smart Cities” sind ein Riesenthema. Stadtplaner und Spezialisten, die sich mit Infrastrukturen und Verkehrsmanagement beschäftigen, frohlocken jedenfalls bereits.

Denn viele aktuelle Probleme in Städten ließen sich durch die intelligente Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer vermeiden und beheben. Staus in Städten beispielsweise könnten durch intelligente und autonome Verkehrssteuerung vermieden werden. Ebenso natürlich Unfälle!

Alles in allem ist wohl noch gar nicht wirklich absehbar, wie sehr 5G das Leben der Menschen in Zukunft verändern könnte. Vieles, was vor einigen Jahren noch Science-Fiction war, rückt nun jedenfalls immer näher. Was in den Labors und Entwicklungszentren der großen Tech-Konzerne alles in Planung und Entwicklung ist, dürfte sicher noch für einige Überraschungen sorgen.

5G: Nicht ganz ohne Bedenken
So vielversprechend die 5G-Zukunft auch klingen mag, so gibt es natürlich auch einige kritische Stimmen und mitunter berechtigte Bedenken. Vor allem in puncto Datensicherheit und Persönlichkeitsrechte, bei einigen moralischen Fragen als auch mit Blick auf die Gesundheit gibt es jedenfalls noch teils großen Klärungsbedarf. Wie gehen dank 5G automatisiert fahrende Autos beispielsweise mit sich nicht mehr vermeidbaren Unfällen um?

Schützt das selbstdenkende Auto bei Unfällen primär seine Insassen und benachteiligt dadurch andere Verkehrsteilnehmer? Was passiert mit den Menschen, wenn sie permanent mit ihrer Umgebung vernetzt sind und sich in einem Weltenmix aus “echter” und “erweiterter” (augmented) Realität bewegen?

Zu guter Letzt sind auch die Folgen der Strahlenbelastung durch 5G nicht abschließend geklärt und somit auch der Einfluss der neuen Technik auf die Gesundheit. Um die hohen Geschwindigkeiten zu ermöglichen, müssen die Funkmasten und Geräte immerhin mit hohen Frequenzen arbeiten. Damit nicht genug braucht es auch eine deutlich höhere Anzahl an Funkstationen beziehungsweise Antennen, da 5G im vollen Umfang nur über kurze Strecken funktioniert.

Auch hierdurch steigt die Strahlenbelastung. Ob diese nun die Gesundheit beeinträchtigt und welche Langzeitfolgen hierdurch entstehen können, scheint auch für viele Forscher eine wichtige, aber noch unbeantwortete Frage zu sein.